Integrative Bewegungstherapie

 

Was ist das?

Sie befasst sich mit
– leiblichen Bewegungen (körperlicher Ausdruck…),
– inneren zwischenmenschlichen Bewegungen (Regungen, Gefühle…),
– sozialen zwischenmenschlichen Bewegungen (aufeinander zugehen, Auseinandersetzungen…)

In der Therapie finden wir Hinweise auf Körperwahrnehmung und Körpersprache. Mit der Unterteilung in übungszentriert-funktional, erlebnisorientiert und konfliktorientiert möchte ich Ihnen an dieser Stelle die IBT näher bringen:

übungszentriert-funktional
Sie können es sich bequemer machen und gut für sich sorgen. Die Ziele sind, Spannung und Entspannung zu regulieren, die Wahrnehmung nach innen und außen zu fördern und die Körperhaltung zu verbessern.

erlebnisorientiert
Sie können sich fragen: Welche innere Haltung steckt in meiner Körpersprache? Wie wirkt sich diese auf mein Befinden aus? Hier sind die Ziele, dass die Gewohnheiten bewusst, Denk-, Erlebnis- und Verhaltensweisen entdeckt und positive Erinnerungen wiederbelebt werden. Kreativität wird gefördert und vorhandene Ressourcen können genutzt werden.

konfliktorientiert:
Sie können sich fragen: Woher stammt diese Haltung? Wozu war und ist sie gut? In welchen Konflikten wird sie ausgelöst? Möchten Sie sie verändern? Die Ziele sind dabei, durch emotionales Wiedererleben von lebensgeschichtlichen Konflikten, Reinszenierung von problematischen Situationen durch Bewegungs- und Rollenspiele unterdrückte Gefühle wieder zu beleben und so erstarrte Haltungen und Konflikte zu lösen. Vergangenes soll abgeschlossen werden, damit Neues eröffnet werden kann.

Seit 1965 ist die IBT als Methode ein Teil von Hilarion Petzhold`s entwickelter integrativen Therapie – eines psychotherapeutischen Ansatzes, der versucht, verschiedene psychotherapeutische Schulen zu integrieren: Psychoanalyse, Psychodrama, Gestalttherapie und Verhaltenstherapie.
Der Zugang findet über den Leib statt und der Leib wird als beseelter, informierter, vorgestellter, biografisch und kulturell geprägter Körper gesehen.

In die Praxis der IBT gehen verschiedene Verfahren der Körper-, Atem- und Tanztherapie, Pantomime, Meditation und Kampfkünste ein.
– Förderung der Sensibilität
– Förderung der Beweglichkeit
– Förderung der Ausdrucksfähigkeit
– Flexibilitätstraining (Rollenflexibilität, emotionale Flexibilität)
– Kommunikations- und Interaktionstraining
– Phantasietraining

Die IBT kann in Einzel- oder Gruppentherapie, in der Therapie mit Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen angewandt werden. Eine Kombination mit anderen Verfahren ist möglich. Häufige Anwendungsgebiete sind psychosomatische Störungen, Angststörungen, Essstörungen, Suchterkrankungen und Psychosen (hier sind unterschiedliche Kombinationen je nach Art und Schwere der Psychose möglich). Es gibt keine wirkliche Kontraindikation, aber bei traumatisierten Menschen mit einem sehr geschädigten und/oder eingeschränkten Leib, kann die Körperwahrnehmung zu viel Leid oder Selbstablehnung hervorrufen.